geboren
1941 in Merseburg (Sachsen-Anhalt), ist promovierte Mongolistin. Sie
studierte in den Sechziger Jahren in Berlin und Ulaanbaatar Mongolistik
und Sinologie. Danach lehrte sie drei Jahrzehnte lang mongolische
Sprache und Literatur an der Sektion Asien- und Afrikawissenschaften
der Humboldt-Universität Berlin. Während dieser Zeit reiste sie im
Rahmen ihrer wissenschaftlichen Arbeit, als Dolmetscherin und als
Übersetzerin mongolischer Literatur ungezählte Male in die Mongolei.
Seit
sie infolge der Umstrukturierung ihrer Universität und ihres
Fachgebiets Ende der Neunziger Jahre ihre Lehrtätigkeit aufgeben
musste, arbeitet sie freiberuflich als Gutachterin – vornehmlich auf
dem Gebiet der mongolischen Sprache und Literatur – und gibt, soweit es
ihre Zeit erlaubt, Mongolischunterricht.
In
der Hoffnung, bei deutschsprachigen Verlagen Interesse für die
hierzulande noch so gut wie unbekannte mongolische Literatur zu finden,
widmet sie den größten Teil ihrer freien Zeit der Übersetzung von
Werken herausragender mongolischer Autoren. Ihre Leidenschaft für das
literarische Übersetzen entdeckte sie Anfang der siebziger Jahre, als
sie vom Verlag Volk und Welt gebeten wurde, für die Reihe „ERKUNDUNGEN“
erstmalig im deutschsprachigen Raum mongolische Erzählungen des 20.
Jahrhunderts zu übersetzen. Den „ERKUNDUNGEN“ folgten weitere Werke
zeitgenössischer mongolischer Literatur. Doch mit dem Ende der DDR und
einer Reihe von Verlagen, die sich auch um die „kleinen“ Literaturen
bemühten, mussten hoffnungsvolle Projekte abgebrochen werden.
Was
Renate Bauwe trotzdem nicht aufgeben lässt, ist die Vision, die sie vor
Jahren veranlasst hat, die Mühen literarischen Übersetzens auf sich zu
nehmen: Sie möchte Namen wie S. Erdene, D. Mjagmar (D. Myagmar), L. Tüdew (L. Tudev), D. Norow (D. Norov),
D. Enchbold (D. Enkhbold) – um nur einige zu nennen – im deutschsprachigen
Raum bekannt machen, ihnen ein wenig von dem Klang verleihen, den sie
in ihrer Heimat genießen. Sie möchte, soweit sie als Einzelkämpferin
dies vermag, dem deutschsprachigen Leser einen Einblick in die
facettenreiche Landschaft authentischer mongolischer Literatur und
damit in die geistige und emotionale Welt moderner mongolischer
Menschen ermöglichen – einer fernen, bei näherem Betrachten jedoch
erstaunlich vertrauten Welt.
Mit
dieser Website will sie Besuchern, die sich für mongolische Literatur
und mongolisches Brauchtum interessieren, etwas von dem in die Hand
geben, was sich im Laufe der Zeit rings um ihren Schreibtisch angehäuft
hat. Vielleicht sind manche Bewertungen nicht mehr ganz zeitgemäß und
lassen gewisse ideologische Zwänge erahnen, denen
Geisteswissenschaftler sowohl in der DDR als auch in der Mongolischen
Volksrepublik ausgesetzt waren. Wir bitten, darüber freundlicherweise
hinwegzusehen.
Back