Buddha-01,
Tempera auf Baumwolle, 21x30cm, Jahre 1999-2000 Otgonbayar Ershuu und die traditionelle Ikonographie Die Motivik des traditionellen Bilderkanons des lamaistischen Buddhismus besteht aus dem Kreis der buddhistischen Gottheiten, Dämonen und Schutzgeister wie Mahâkâla, Beg-ts'e oder Ulaan Sakhius. Diese erweitert der Künstler Otgonbayar Ershuu in den gezeigten Miniaturen durch die Darstellung historischer Personen wie Dschingis Khan oder lebender Menschen wie seine Eltern und Geschwister. Besondere Beachtung schenkt er auch den transzendenten Bodhisattvas wie Manjusri, Herr der Weisheit und der Wissenschaften, oder der Weißen Târâ, dem Symbol der Reinheit und Weisheit. Ebenso bedeutend sind für den Künstler die Schutzgötter aus dem Kreis der lamaistischen Khroda- Götter in ihrer zornerfüllten khroda-Form als tantrische Leitgottheiten. Motive aus dem Bilderkanon des Mahâyâna und des Tantrayâna verweisen auf mystisch-transzendentale Geheimriten, die in den lamaistischen Klöstern praktiziert wurden. Der Künstler zeigt sich vor allem von der Technik und dem formalen Bildaufbau der traditionellen buddhistisch-lamaistischen Malerei fasziniert. Die weißen, roten oder schwarzen Grundierungen der Miniaturen werden mit einer Lösung aus Kreide und Wasser, bei schwarzem Hintergrund Russ, Kreide und Arkhi (Vodka oder Milch- Schnaps) sowie Pigmenten aus Mineralien und Pflanzen hergestellt. Die Bindung gibt ein Leim aus Yakhaut. Dr. Eva Gerhards, Adelhauser Museum- Museum für Völkerkunde Freiburg 2007 |