Ts.Bolor
Schlank,
sinnlich, verführerisch schwebt SIE monumental über den Lichtern der
Stadt. Die Augen geschlossen, der nackte Körper umschmeichelt von einem
Seidenschal, verbirgt nichts von der weichen, glatten Haut einer jungen
schönen Frau. Bolor präsentiert uns in ihrem Gemälde „Schnee“ die
Personifikation weiblicher Verführungskraft. Jeder Adam würde den
Apfel dieser Eva verschlingen!
Die großen Schneeflocken drohen zu
schmelzen sobald sie den Körper der Schönen berühren. Kühle Blau- und
Weißtöne dominieren die farbliche Gestaltung des Gemäldes, sie
untermalen die vermeintliche Wärme des braunroten Frauenkörpers und
heben ihn aus der Bildfläche heraus in die erwartungsvollen Arme des
Betrachters.
Ganz anders, doch ebenso weiblich, verführerisch
präsentieren sich drei Frauenbüsten in dem Gemälde „Geschwister“.
Glatte Haut, schlanke Finger mit langen Nägeln, sinnliche Lippen, zarte
Gesichtszüge und mühevoll geschminkte leere Augen.
Bolor trifft in
ihren Gemälden keine Aussage über Wesenszüge, sie zeigt was der Frau
gegeben wurde, ein Körper von unglaublicher Schönheit und betörender
Anziehungskraft. Dieses Geschenk auszufüllen ist die wohl größte
Hürde im Leben einer Frau.
Doch wie faszinierend ist es, die
Silhouette weiblicher Perfektion zu erfahren und betrachten zu dürfen.
Bolor scheint in der Gegenwart angekommen, selbstbewusst präsentiert
sie in zwei Gemälden ihre europäisch geprägte Malerei und bringt auf
diesem Weg ein Stück der heutigen Mongolei nach Berlin!
Text von Martina Busch, Svenja Teßmann
Die Mongolen kommen!“
lautet
das Motto der Sonderausstellung veranstaltet von der Botschaft der
Mongolei und der Collection Freudenberg. 25. Juni 2010 – 1. August 2010