B.Ariunbolor
Der mongolische Künstler Ariunbolor ist in der Ausstellung Die Mongolen kommen!“ mit seinem Gemälde „Hurd“ vertreten.
Orangerot,
eine kreisrunde geometrische Figur, aufgebrochen zerfließt sie aus dem
Bildzentrum in die Bildfläche. Mit der Abstraktion eines Rades greift
B. Ariunbolor tief in die Geschichte der mongolischen Kultur und trifft
zugleich in lebendiger, jugendlicher Maltechnik den Nerv der Gegenwart.
Das
Rad ist eng mit der Kultur des Landes verwurzelt, als „Dharmachakra“,
abgeleitet von den Worten „Chakra“ (Rad) und „Dharma“ (Gesetz), steht
es symbolhaft für die verkündete Lehre Buddhas und den ewigen
Kreislauf des Lebens.
Das es nun, aus seiner starren Form gebrochen, in die Bildebene fließt symbolisiert den Strom der Zeit.
Assoziationen
mit Dalis surrealistischem Meisterwerk „Die Beständigkeit der
Erinnerung“ von 1931 scheinen den Interpretationsansatz zu bestätigen.
Die
Zeit steht niemals still – Dali symbolisiert dies mit zerfließenden
Uhren, B. Ariunbolor hingegen zitiert die Tradition und praktiziert
bewegt, farbenfroh und eigenwillig die Gegenwart.
Orangerot und manchmal Grün präsentiert er uns die Kunst der zeitgenössischen Malerei in der Mongolei.
B.
Ariunbolors Werk „Hurd“ zeigt beispielhaft den europäischen Einfluss
auf die mongolische Malerei und beweist einmal mehr wie
selbstverständlich die europäische Kunstgeschichte in die neuempfundene
Kultur des eigenen Landes einfließen kann, ohne den individuellen
Charakter aufgeben zu müssen.
Text von Martina Busch, Svenja Teßmann
Die Mongolen kommen!“
lautet
das Motto der Sonderausstellung veranstaltet von der Botschaft der
Mongolei und der Collection Freudenberg. 25. Juni 2010 – 1. August 2010